26. Februar 2014
Schweiz im Abseits – keinesfalls
Nach Annahme der Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ stand die Schweiz für einige Tage im Fokus der internationalen Presse. Es war viel von Abschottung, Fremdenfeindlichkeit, Verstörung und erheblichen Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz zu lesen. Für den Arbeitsmarkt Schweiz wird das Abstimmungsergebnis jedoch nicht nachteilig sein, meint Martin Vesterling. Der Initiativtext sieht eine jährliche Kontingentierung in unbestimmter Größenordnung vor. Es wird mindestens 3 Jahre dauern, bis die gesetzlichen Grundlagen für die neue Arbeitsmarktregelung geschaffen sind und in Kraft treten können. Bis dahin werden sich Wirtschaft sowie nationale und internationale Politik auf eine geeignete Lösung verständigt haben, die den jeweiligen Bedürfnissen ausreichend Rechnung trägt. Bis dahin werden sich auch die Wogen wieder geglättet haben. Bei der Ausgestaltung des Gesetzestextes dürfte der Passus zum Familiennachzug interessant werden. Hier können allenfalls heikle Lösungen entstehen, die Arbeitnehmer mit langjähriger Berufserfahrung vor einem Umzug abschrecken.Deutsche in der Schweiz gut integriert
Für viele ist und bleibt die Schweiz leuchtendes Beispiel einer vielsprachigen Demokratie, das Kulturen und Minderheiten friedlich zu vereinen und zu integrieren vermag. Allenfalls wird das Image zeitweilig durch das Abstimmungsresultat leiden, die Erfahrungen aus der Praxis zeigen allerdings durchgehend ein weitaus freundlicheres Bild der Schweiz. Die Vesterling Personalberatung vermittelt regelmäßig Deutsche und andere Staatsbürger in die Schweiz. In der Regel sind diese Arbeitnehmer auch nach der ersten Phase angetan von Land und Bevölkerung sowie den jeweiligen Unternehmen und fühlen sich gut integriert.
Der Überzeugungsaufwand wird steigen
Schweizer Unternehmen haben durch die Initiative jedoch einen neuen Erklärungsauftrag erhalten. Bei Arbeitnehmern aus dem Ausland müssen sie künftig mehr Überzeugungsaufwand leisten. Die Polemik, die in der Schweiz während des Wahlkampfes vor der Abstimmung stattgefunden hat, ist zwar im Ausland nur sehr spärlich zur Kenntnis genommen worden. Das Abstimmungsergebnis ist jedoch in der Öffentlichkeit angekommen und hat einen bitteren Geschmack hinterlassen.
Informationen und Beurteilungen zum Abstimmungsergebnis:
- Neue Zürcher Zeitung: Das düstere Bild der Personalberater
- Süddeutsche Zeitung: Votum irritiert Europa
- Südkurier: Grenzgänger
- Stern: Schweiz macht die Schotten dicht
- N-TV: Schweiz droht die Guillotine
- Spiegel: Schweizer stimmen mit Ja
- Welt: In die Enge getrieben